5 Fragen an Corporate Bloggerin Johanna Karl
Im Rahmen der Zusammenarbeit für den Coworking Space MEET/N/WORK betreue ich als Texterin und Corporate Bloggerin den MEET/N/WORK-Blog und damit die Beitragsserie “5 Fragen an…” im Interview-Format. Diese Fragen habe ich mir einmal selbst gestellt. Wenn ihr noch mehr zu mir und der MANUFAKTUR FÜR KREATIVES erfahren wollt, dann schaut einmal auf der Seite “ÜBER mich”. Dort habe ich noch ein wenig ausführlicher beschrieben, wie ich gegründet habe und was mich motiviert. Hier könnt ihr jetzt meine Antworten im Interview lesen:
Wer bist du und was machst du?
Ich bin Johanna Karl und arbeite in erster Linie als Texterin und Bloggerin. Das ist aber nicht alles, denn ich habe 2016 meine Kreativagentur MANUFAKTUR FÜR KREATIVES gegründet und biete Unternehmern, Gründern und auch Privatkunden kreative Dienstleistungen an. Das umfasst nicht nur Texte, wie schon erwähnt, sondern auch Grafikdesign und Beratung zum Thema Online Marketing für Gründer und Unternehmer.
Insofern habe ich eine Full Service Agentur für Gründer und Freiberufler, für Kreative und Künstler im Besonderen, die ich von Anfang an als Online Marketing Coach rund um die Themen Webseitengestaltung, Suchmaschinenoptimierung (SEO), Marketing-Kanäle wie auch Social Media und die richtige Marketingstrategie berate. Im nächsten Schritt kann ich als Grafikdesignerin beim Logodesign oder der Erarbeitung einer ganzen Markenidentität sowie eines Corporate Designs für den passenden und professionellen Auftritt unterstützen. Und darüber hinaus lässt sich das mit den richtigen Texten aus meiner Feder sozusagen ergänzen, denn als Texterin finde ich für den Kunden die passenden Worte, um so Webseite, Werbematerial oder auch die Content Marketing-Strategie mit gutem Inhalt zu füllen. Das kann in Form von Webseitentexte sein oder als Fachartikel, aber ich schreibe auch für Unternehmensblogs oder Social Media Postings.
Meine Arbeit ist sehr vielseitig und neben dem eigenen Blog beschäftige ich mich zudem auch noch mit Lettering, gerade in Verbindung mit dem Grafikdesign erstelle ich für Privatkunden Papeterie für Hochzeiten, Geburtstage und andere Feiern und Anlässe.
Da scheint ja eine Menge Kreativität dahinter zu stecken. Wie kam es dazu, dass Du Dich für den kreativen Bereich entschieden hast?
Schon früh in der Schule habe ich gemerkt, dass ich mit Mathe und den Naturwissenschaften nicht so viel anfangen kann und es mich mehr zu Literatur, Sprachen und Kreativem hinzieht. Daher habe ich auch Skandinavistik und Deutsch in Kiel studiert und während des Studiums immer wieder in kreative Bereiche hineingeschnuppert. Dabei war es aber noch nicht so kreativ wie jetzt. Ich habe Praktika in einer Zeitschriftenredaktion gemacht und so meinem Schreibstil verfeinert. Für die Lübecker Museen war ich hauptsächlich im Bereich Eventmanagement tätig und bei der Frankfurter Buchmesse habe ich in der Presse & Kommunikation DACH gearbeitet.
Erst im Verlauf der Zeit während meiner Jobsuche und durch ein Coaching habe ich festgestellt, dass ich in den wirklich kreativen Dingen noch besser bin und diese mir am meisten Spaß machen. Und so kam die Idee der beruflichen Selbstständigkeit auf. Um die Arbeit im Textbereich ergänzen und abrunden zu können, habe ich dann im ersten Jahr der Gründung nochmals Grafikdesign im Rahmen einer einjährigen Weiterbildung studiert.
Das bedeutet, dass Deine berufliche Karriere zuerst ganz anders von Dir geplant war. Wie hattest Du Dir Deine Zukunft vorgestellt? Bist Du mit der Entwicklung trotzdem zufrieden?
Ja, das könnte man so sagen. Ich wollte direkt nach meinem Abi studieren und Journalistin werden. Während des Studiums habe ich gemerkt, dass das kecke, aufdringliche Berufsbild nicht so ganz zu meiner eher introvertierten Persönlichkeit passt. Deshalb habe mich dann Richtung Redaktion, Kultur und Museenlandschaft bewegt. Das Schreiben habe ich dennoch nicht aufgegeben. Und das war dann auch mein Berufsfeld, dass ich mir nach den Praktika vorgestellt habe. Allerdings hat sich für mich da leider kein Einstieg ergeben. Daher musste ich mich gezwungenermaßen umorientieren und nochmals mehr mit meinen Fähigkeiten, Qualifikationen und Stärken (und natürlich auch Schwächen) auseinandersetzen.
Jetzt im Nachhinein oder bzw. eher so mittendrin in meiner Arbeit als Freiberuflerin und Kreative muss ich sagen, bin ich froh, dass es so gekommen ist. Mein Weg ist zwar nicht geradlinig verlaufen, aber das hat mich noch stärker gemacht. Und ich bin mir viel mehr bewusst, was ich alles leisten und erreichen kann. Letztendlich habe ich die Arbeit gefunden, die mir Spaß macht und die mich ausmacht. Das wäre mit einer “normalen” oder eher klassischen Stelle einfach nicht gegangen. Oder ich habe diese noch nicht gefunden. So kann ich das tun, wofür ich wirklich brenne und meine berufliche Verwirklichung ist mir einfach enorm wichtig.
Die Arbeit jetzt als Grafikdesignerin, Texterin und Online Marketing Coach macht mir viel Spaß und ist genau das richtige für mich. Als Texterin habe ich immer noch die Verbindung zu meinem ursprünglichen Wunsch, mit dem Schreiben Geld zu verdienen. Zwar nicht als Journalisten, aber trotzdem verfasse ich Artikel, Blogbeiträge und mehr für meine Kunden. So hat sich auch mein Studium im Bereich Literatur und Sprache ausgezahlt. Dadurch kenne ich bereits ein riesiges Repertoire an Texten. Außerdem kann ich auch auf einen großen Wortschatz und verschiedene Arten von Sprache zurückgreifen. Ein cooles Social Media Posting für ein Startup erfordert natürlich eine ganz andere Art der Sprache als eine klassische Pressemitteilung für einen Großkonzern.
Meine Kreativität kann ich zudem im Bereich Grafikdesign ausleben und mich mit Lettering, Farben, Schriften, Designs und Logos beschäftigen.
Und als Online Marketing Coach berate ich die verschiedensten Gründer und Unternehmer. So habe ich den Kontakt zu Menschen und erlebe immer wieder neue, spannende Storys. Und bin sogar ein Teil davon.
Wenn Du auf deinen Werdegang einmal zurückblickst, hättest Du im Nachhinein etwas anders gemacht? Oder besser, was würdest Du ändern, wenn Du könntest?
Etwas wirklich geändert oder anders gemacht, nicht unbedingt. Was ich vielleicht zusätzlich gemacht hätte, wäre ein Praktikum in einer Werbeagentur, bevor ich mich selbstständig gemacht hätte. Mir fehlt leider ein Netzwerk mit Kontakten aus dem Agenturenumfeld, einfach auch um sich auszutauschen und vielleicht gegenseitig voneinander zu profitieren. Der Kontakt mit anderen Kreativen schafft oft neue Ideen und auch spannende Synergieeffekte. Das vermisse ich ein wenig. Aber ansonsten gibt es nicht viel, dass sich negativ herausgestellt hat.
Ich kann nur anderen Gründern und Freiberuflern mit auf den Weg geben, dass man sich noch so viel Zeit zur Vorbereitung und Planung nehmen kann. Am Ende aber muss man einfach starten und loslegen. Man hat nie alles bedacht und ist auf jegliche Eventualität vorbereitet – und das kann und muss man auch gar nicht. Man muss einfach nur mit seinen Aufgaben mitwachsen und dann ergibt sich der Rest.
Ich kenne es nur zu gut, für alles einen Plan zu haben und alles bis ins kleinste Details ausgearbeitet zu haben, aber das bremst einen in gewisser Weise aus. Man verzettelt sich und findet immer wieder etwas, was noch nicht so wie geplant ist und was noch besser werden könnte. Aber damit schiebt man die Gründung oder manche Aufgaben einfach immer weiter hinaus und verzögert es. Niemand erwartet, dass man zu Beginn schon alles weiß und alles kann und dass man keine Fehler macht. Mit der Arbeit als Gründer und Freiberufler kommen immer neue Aufgaben und Herausforderungen hinzu. Parallel dazu entwickelt man sich weiter, wächst daran und wird stärker als man es je für möglich gehalten hat. Also mein Rat: Legt einfach los! Der Rest wird sich sowieso finden.
Und ein zweiter Ratschlag kommt gleich gratis mit dazu: Seid flexibel! Und das meine ich in Bezug auf neue Türen und Chancen, die sich ergeben und eure Tätigkeit oder euren Arbeitsbereich. Man startet mit einer fixen Idee und auf dem Weg, sag ich jetzt einmal so, ergeben sich neue Aufgaben. Und vielleicht sogar neue Tätigkeiten, an die man zuerst einmal nicht gedacht hat. Bei mir war das auch so.
An die Arbeit als Coach und Beraterin habe ich überhaupt nicht gedacht und ich hatte mich im Studium auch bewusst gegen Deutsch auf Lehramt entschieden. Aber durch Zufall kam es, dass ich gefragt wurde, ob ich nicht einmal ein Coaching zum Thema Social Media machen wollte. Ich hatte bereits einige Artikel zum Thema geschrieben und mir auch einiges an Fachwissen auf diversen Konferenzen und Vorträgen angeeignet. Und dann dachte ich, wieso eigentlich nicht.
Und so bin ich die Beratungstätigkeit hineingerutscht, kann man schon so sagen. Aber diese Arbeit macht mir enorm viel Spaß, meine Kunden sind super zufrieden und nehmen viel aus unseren Sitzungen mit. Und ich kann mein Wissen weitergeben, was anderen hilft. Also seid flexibel für neue Aufgaben, die da überraschend auf euch zukommen. Aber bleibt euch am Ende treu! Wenn es nicht das ist, was ihr wollt oder ihr euch dabei nicht wohl fühlt, dann lasst es sein. Ihr könnt letztendlich selbst entscheiden.
Wie hältst Du als Freelancerin und Unternehmerin das mit der Work-Life-Balance? Ist das zu schaffen? Wie geht es für Dich weiter, hier in Frankfurt und auch generell? Welche Pläne hast Du? Gibt es für Dich besondere Spots in Frankfurt?
Das ist zu schaffen. Man muss sich nur freie Zeiten einräumen und diese dann auch nehmen. Und das auch mit Kunden kommunizieren. In Zeiten der Digitalisierung sind wir alle 24/7 gefühlt erreichbar. Wir sind in den sozialen Medien permanent unterwegs. Wir haben unsere Mails auf den Smartphones und Tablets synchronisiert und sind die ganze Zeit per WhatsApp in Kontakt. Damit geht leider einher, dass Unternehmen oder besser Kunden (egal ob Unternehmen oder Privatleute) denken, dass auch wir Dienstleister (vor allem als Solopreneure oder Ein-Mann-Unternehmen) permanent auf Abruf zur Verfügung stehen. Und das noch spät in der Nacht – jeden Tag nur für den einen Kunden und natürlich auch noch am Wochenende, denn jeder Auftrag ist besonders dringend. Hier schiebe ich einen Riegel vor. Und das mache ich, indem ich dem Kunden das klar kommuniziere.
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